KAR-Newsletter Nr. 12

 

Deutschland – deine Ehen!

Die F.A.Z. kommentierte in ihrer Ausgabe vom 21.6.2017 die augenblickliche Diskussion um Ehe und Familie mit der Feststellung „Das Ende der Ehe“. Unser Ehrenpräsident Prof. Waldenfels forderte in der für den Gottesdienst der Jahreshauptversammlung 2017 am Fest der englischen Glaubenszeugen John Fisher und  Thomas Morus vorgesehenen Predigt, dass die Verbände, zumal die katholischen Akademiker sich in die Diskussion um eine „Ehe für alle“ einmischen (s. Text hier). Die Predigt wurde als Gastbeitrag vom Neuen Ruhr-Wort Nr. 26 (1. Juli 2017) S.26/27 unter dem Titel Widerspruch zum Mainstream veröffentlicht.

 

Nach der Abstimmung im Deutschen Bundestag am 30. Juni 2017 fasste der Chefredakteur Johannes Röser in Christ in der Gegenwart Nr. 28/2017, S. 311/312 die Situation unter der Überschrift Ehe ist die Ehe zusammen. Unser Vorstandsmitglied  Maria-Luise Born hat grundlegende Gedanken zusammengefasst (s. hier).

 

Wir würden uns freuen, wenn Sie dazu Stellung beziehen. Wir werden die Texte soweit möglich veröffentlichen.

 

Dr. Egon Peus zu Christian Lindner

„Ehe für Alle“? Zu einer Veranstaltung der Lions-Zone Bochum am 8. März 2017 im Hause der Kreishandwerkerschaft Bochum.

 

Nach seiner Ansprache wurde Herr Lindner im Rahmen der Aussprache  vorgehalten: Als „Ehe“, wie sie 1948/49 in Art. 6 Abs. 1 des Grundgesetzes  gemeint ist,  werde in Europa seit über 2000 Jahren gerade auch nach der Vorstellung des christlichen Abendlandes  eine auf Lebensdauer angelegte Lebensgemeinschaft mit genau zwei Begriffsmerkmalen verstanden: a) die Verschiedengeschlechtlichkeit der Beteiligten und  b)  genau zwei (Zahl) , also ein Mann und eine Frau. Die Frage wurde angeschlossen, ob eine Abkehr von diesem Ehebegriff angemessen sei.  Wenn schon die Tendenz erkennbar ist, die Verschiedengeschlechtlichkeit hinwegzuinterpretieren, stellt sich die Frage, wie es auf die Dauer um die Zahl „Zwei“ bestellt ist.

Dazu stellte Herr Lindner fest: Das religiös und weltanschaulich neutrale Grundgesetz sehe nun einmal die Ehe nicht als Sakrament (was niemand behauptet hatte). In Wahrheit gehe es doch um einen gemeinsamen Zweck und um die  Verantwortung füreinander und für Kinder, die Ehe sei eigentlich eine Art „BGB-Gesellschaft“, also eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, die einem gemeinsamen Zweck diene.

Nach mehrmaligem Gebrauch des Begriffs „GbR / BGB-Gesellschaft“ verhaspelte Herr Lindner sich erst recht, zumal die BGB-Gesellschaft unterschiedlich konstruiert ist, beispielsweise aus einem Mann und vier Frauen. Lindner sah wohl ein, dass er mit dem „Argument“ BGB-Gesellschaft eigentlich für die Vernichtung des Merkmals der Paarigkeit, der Zwei-Personenverbindung, argumentiert hatte. Darauf angesprochen, fielen etwa Worte wie die Beschränkung auf zwei Personen beruhe auf „unserer Vorstellung von Menschenwürde“.

Hier bleiben Fragen: Wie steht es um den Islam? Hat er mit seinem Eheverständnis nicht die richtige Vorstellung von „Menschenwürde“? Muss man nicht Muslimen, da Islam und Scharia nach bisweilen vertretener Auffassung „zu Deutschland gehören“,   zugestehen, dass sie auch im Rahmen des Art. 6 Abs. 1 Grundgesetz ihr Eheverständnis leben können? Es war schon unter Christen und gegen Christen weder einfach noch überzeugend, „von außen“ her zu dekretieren, welche Heiligen Schriften relevant seien oder zu sein hätten und welche nicht.

Diesen Fragen hat sich nicht nur Christan Lindner,  sondern haben sich alle Vertreter  politischer Richtungen zu stellen, die jetzt für die „Ehe für alle“ gestimmt haben.

 

  

Minister im Kabinett Laschet

 

Der neue NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat unser Mitglied Dr. Stephan Holthoff-Pförtner als Minister für Bundesangelegenheiten, Europa, internationale Beziehungen und Medien in sein Kabinett berufen.  Dazu gratulieren wir von Herzen.

 

 

Der neue Vorstand des KAR

Die Jahreshauptversammlung des KAR wählte am 22. Juni 2017 Pastor Helmut Wiechmann zum Geistlichen Assistenten und zusammen mit Dipl.-Ing. Michael Herforth in den Vorstand des Verbands.

Der Vorstand besteht seither aus folgenden Mitgliedern

Dr.med. Hans-Georg Krengel, Sprecher

Maria-Luise Born, Geschäftsführerin

Dipl.-Ing. Michael Herforth

Dipl.-Ing. Franz Kampmann, Schatzmeister

Pastor Helmuth Wiechmann, Geistl. Assistent

 

Auf Einladung unseres Mitglieds Jolanta Nölle wird zu einem Besuch der Ausstellung Geteilter Himmel. Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr am Donnerstag, 17. August 2017, 16.00 Uhr auf Zeche Zollverein eingeladen. Treffpunkt ist das Visitorzentrum oberhalb der Rolltreppe. Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt ist, ist eine Anmeldung bei der Geschäftsstelle mlfborn@t-online.de  dringend erforderlich,

 

 

Glaubensgespräche an St. Ignatius

Jeweils am 2. Donnerstag des Monats veranstaltet Prof. DDr. Hans Waldenfels das Glaubensgespräch an St. Ignatius, Essen, An St. Ignatius 8. Die Themen werden aktuell auf der KAR-Homepage im Kalender bekannt gegeben. Die Gespräche beginnen nach der hl. Messe um 19.00 Uhr gegen 19.30 Uhr im Gemeindesaal.

Im ersten Gespräch nach den Sommerferien, am 14. September 2017, stellt Prof. Waldenfels sein neues Buch vor:

                        Wann, wenn nicht jetzt?

                      Papst Franziskus und seine Weckrufe an die Kirche.

Das Buch ist im Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer. ISBN 978-3-7666-2412-3, erschienen.

 

 

Albertus Magnus-Tag 2017

Der diesjährige Albertus Magnus-Tag, die gemeinsame Veranstaltung der katholischen akademischen Verbände, findet am 15. November 2017 im Hotel Franz statt. Er beginnt um 18.00 Uhr mit der Festmesse, die Prof. Dr. Wendelin Knoch halten wird. Die musikalische Gestaltung hat unser Mitglied Domorganist Sebastian Küchler-Blessing.

Den Festvortrag hält Frau Dr. Christiane Florin zum Thema Weiberaufstand. Zur Stellung der Frauen in der Kirche. Die Veranstaltung wird moderiert von der Leiterin der Werdener Marienschule Frau OStD. i.K. Dr. Christiane Schmidt. Die musikalische Umrahmung besorgt auf Einladung unseres Sprechers Dr. Krengel der Essener Madrigalchor unter Ltg. von Volker Buchloh.

Die offizielle Einladung ergeht Ende September.

Schon jetzt bittet der Koordinator der Veranstaltung Dr. Ulrich Rehlinghaus die Vorsitzenden der akademischen Verbände, in ihren Kreisen für die Veranstaltung zu werben und den Tag von anderen Veranstaltungen freizuhalten.

 

 

Arbeitsgruppen

Frau Maria-Luise Born hat in der Jahreshauptversammlung eine Liste mit Themen für mögliche aktuelle Arbeitsgruppen vorgelegt. Für die folgenden Themenbereiche haben sich bereits Ansprechpartner gemeldet:

Ehe und Familie heute: Waldenfels, Winkelmann, Peus

Abtreibungsparagraph 218: Peus, Kampmann, Winkelmann

Gewalt gegen Frauen und Kinder: Krengel

Globalisierung – Ausbau oder Stopp: Kampmann, Peus

Klimawandel und Umweltzerstörung: Born, Herforth

Soziales, Krankenversicherung 4.0: Winkelmann, Kampmann

Ostern und Fasten: Krengel

Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen. Weitere Themenvorschläge sind erwünscht. Wenn Sie an einem Thema interessiert sind, melden Sie sich bitte bei einem der angegebenen Ansprechpartner oder in der Geschäftsstelle mlfborn@t-online.de. Wir korrespondieren per Mail oder Brief und treffen uns nach Absprache miteinander.

Weitere Themen sind:

Die 68er und ihre Auswirkungen

Hauptsache dagegen: Ressentiments gegen alles Akademische

Zweifel am Glauben – an Gott

Gerechtigkeit all überall – eine Utopie

Die digitale Revolution und ihre Auswirkungen

Für alle das Abitur?

Ökumene – wie geht es weiter?

 

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Ökumenetag 2017

Dr. Rudolf Diersch und Frau Dorothee Teschke haben die Rede unseres Bischofs am diesjährigen Ökumenetag im Rundbrief der EAD veröffentlicht. Wer daran interessiert ist, kann sich an die Geschäftsstelle wenden und gerne ein Exemplar erhalten.

 

 

Verantwortlich

für Inhalt und Gestaltung: Maria-Luise Born, Prof. H. Waldenfels

für technische Umsetzung: Franz Kampmann